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Bericht aus Burundi Oktober 2023

„Centre Garuka“ nun im Ngozi!

Seit über fünfzehn Jahren ist der Ort Muyinga, im ostafrikanischen kleinen, sehr von Armut, Korruption und den Bürgerkriegsfolgen geprägten Land Burundi, nun bei uns hier in Kleve bekannt. Er liegt, weit entfernt von der wirtschaftlichen burundischen Hauptstadt Bujumbura, auf einer Hochebene, im Osten des Landes, nahe der Grenze zu Tansania. Durch einen geflüchteten Lehrer aus Burundi wurden wir auf dessen Heimatregion und das Heim für Straßenkinder, das seine Cousine leitete, aufmerksam. Durch diese erste Unterstützung, die aus unserer Gemeinde nach Muyinga floss, kamen wir auch in Kontakt mit Burundikids, einem Verein in Köln und mit Verena Stamm, einer ehemaligen Krankenschwester, die seit über 50 Jahren mit ihrem burundischen Mann in Burundi lebt.

Als die Cousine unseres, inzwischen in Jugendarbeit und Konfiunterricht tätigen burundischen Mitarbeiters, das Straßenkinderheim aufgab, nahm die Fondation Stamm die verbliebenen Kinder auf und unsere Unterstützung für das „Centre Garuka“ begann. Verena Stamm selbst sowie Mitarbeitende und Freiwillige der Burundikids kamen nach Kleve und berichteten über die Arbeit dort und die Zustände im Land. Bis heute erhalten wir regelmäßig Berichte und Fotos über die Betreuten und Mitarbeitenden. Im Juli erst trafen sich Verena Stamm und Nadége Horimbere in Köln mit einigen vom Arbeitskreis Burundi zum intensiven Austausch über die vielfältige und nachhaltige Arbeit, die die Fondation Stamm in Burundi leistet.

So konnten wir den schulischen Werdegang und das Erwachsenwerden etlicher Jugendlicher aus Muyinga begleiten. Seit vielen Jahren sind wir die einzigen finanziellen Unterstützer des „Centre Garuka“ und einer Vorschule im Batwadorf Ruganirwa im Umland von Muyinga. Zu einer Landwirtschaftsschule mit Internat gaben wir eine Anschubfinanzierung. Die Fondation Stamm hätte das Heim und die Vorschule bei den Batwa ohne unsere Spenden aus der Klever Kirchengemeinde schon lange schließen müssen. Nun musste die Fondation Stamm das Haus in Muyinga aufgeben, da der Besitzer es nicht weitervermieten wollte. Aber das „Centre Garuka“ (garuka steht auf Kirundi für: Komm zurück – in ein normales Leben) gibt es weiterhin. Verena Stamm brachte die verbliebenen Kinder in ein Heim in Ngozi. Dieses bislang namenlose Heim existierte bereits und hat noch keine regelmäßigen Unterstützer. Ngozi liegt auf einer Hochebene im Norden Burundis, in der Nähe der Grenze zu Ruanda. Es ist der einzige Ort, in dem es ein reines Frauengefängnis gibt. Viele Frauen kommen bereits schwanger ins Gefängnis oder werden es dort, freiwillig oder durch Vergewaltigung. Sie dürfen ihre Kinder bis zum dritten Lebensjahr im Gefängnis bei sich behalten. In nur in wenigen Fällen gibt es  Angehörige, die diese Kinder danach aufnehmen möchten. Zudem möchten auch nur wenige von den inhaftierten Frauen ihre Kinder in die Familien senden. Die Väter wenden sich sowieso in den meisten Fällen sofort von den gefangenen Frauen und Kindern ab und gründen neue Familien.

Die Kommune Ngozi hat die Fondation Stamm gebeten, die Kinder der Inhaftierten aufzunehmen und ggf. die Zusammenführung mit anderen Angehörigen zu organisieren. Dazu sind im Centre auch, neben pädagogisch Betreuenden, ein Psychologe und eine Juristin angestellt. Im neuen „Centre Garuka“ leben aktuell 40 Kinder im Alter zwischen 2 und 16 Jahren. Von 12 der Kinder sind die Mütter im Gefängnis. Es handelt sich um Mütter in Untersuchungshaft bis hin zu Frauen, deren Strafmaß 20 Jahre beträgt. Ihre Verbrechen sind Tötungsdelikte mit Gift und anderen Mitteln, Kindertötung und schwere Körperverletzung. Die Mutter von Innocent (8) und Diomède (10) wird nach 10 Jahren Haft bereits in 2 Monaten entlassen, während die Mutter von Valérie (6) noch über 16 Jahre im Gefängnis sein wird. Sieben der Kinder wurden von ihren Eltern verlassen, neun sind Vollwaisen, sieben lebten auf der Straße, andere sind Opfer von Misshandlungen, ein Jugendlicher kommt aus Ruanda und einer wurde aus dem Jugendstrafvollzug entlassen. Ein zehnjähriger Junge wurde von seinem Chef, für den er die Ziegen hütete, beinahe ertränkt und erschlagen, mit der Begründung, seine Arbeit nicht richtig getan zu haben. Das Heim zahlt diesem Jungen den Krankenhausaufenthalt, versorgt ihn und übernimmt seine juristische Vertretung. Blaise, ein vierjähriger Junge, kam in Muyinga ins „Centre Garuka“. Seine Mutter hat psychische Probleme und ließ ihn einfach auf der Straße liegen. Weder die Mutter noch andere Angehörige sind auffindbar. Die Kommune übergab ihn an die Fondation Stamm mit der Bitte, ihn zu versorgen und nach den Angehörigen zu suchen. Blaise geht in den Kindergarten, entwickelt sich gut und ist ein aufgeweckter Junge auch trotz seiner schwierigen Vorgeschichte.

Bitte spenden Sie weiterhin für das „Centre Garuka“ und die engagierte Arbeit der Fondation Stamm für Kinder und Jugendliche in misslichen Lagen. Ihre Spenden gehen direkt an die Fondation Stamm und kommen den betreuten Kindern sowie den burundischen Mitarbeitenden in den Einrichtungen zugute.

Laut Welthungerindex der Welthungerhilfe gehört Burundi auch weiterhin zu den ärmsten Ländern der Welt. Nach dem langandauernden Bürgerkrieg sind die sozialen Strukturen und familiären Zusammenhalte zusammengebrochen und die zur Hälfte unter 15 Jahre alte Bevölkerung des Landes braucht Unterstützung, um ernährt und schulisch gebildet nachhaltige eigene Wege für ihr Land zu finden.

Beate Ihle-Fischer

Ihre Extraspende können Sie auch gekennzeichnet in die Kollekte geben. Auf Wunsch erhalten Sie eine Spendenquittung. Von einer weiteren Möglichkeit der Unterstützung wurde bereits von einigen Gemeindegliedern Gebrauch gemacht. Sie ließen sich bei persönlichen Festtagen, wie runde Geburtstage oder Ehejubiläen, von ihren Gästen mit einer Spende für Burundi beschenken. Eine Idee auch für Sie?


 

Bericht aus Burundi Februar 2023

Veränderungen

Nunmehr im fünfzehnten Jahr unterstützen wir Projekte in Muyinga, im kleinen zentralafrikanischen Land Burundi, durch das Geld der Spender:innen aus unserer Kirchengemeinde und von Schulen aus Kleve.  „Projekt Straßenkinder Burundi“ haben wir diese Hilfe genannt.

Zu Beginn waren es ausschließlich Jungen, die auf Grund der Armut und der Bürgerkriegsfolgen auf der Straße gelebt haben, bevor sie im „Centre Garuka“ ein Dach über dem Kopf erhielten, ernährt wurden und zur Schule gehen konnten. Zu Beginn lebten bis zu 40 Jungen in dem kleinen Haus. Da wurden auch Betten mit zwei Personen belegt. Über viele Jahre hinweg konnten wir aus der Ferne, auf Fotos, durch kleine Videos und natürlich durch Berichte von Mitarbeiter:innen der Fondation Stamm, eine Gruppe von Jungen in ihrer Entwicklung begleiten. Bis auf den kleinen Dany, einen Batwa- Jungen aus Ruganirwa (er lächelt uns immer noch sehr charmant auf den Fotos im Gemeindehaus an) haben alle Jungen die Schule beendet. Etliche von ihnen sind danach in Ausbildungszentren der Fondation Stamm fundiert ausgebildet worden.

Mittlerweile hat die burundische Regierung die Existenz von Straßenkindern verboten. Die Kinder werden aufgegriffen und in Zentren gebracht, die sie zu ihren Familien zurückführen sollen. Da Burundi aber immer noch zu den ärmsten und korruptesten Ländern der Welt gehört, mit sozialen und familiären Beziehungen, die durch den Bürgerkrieg egozentrischer wurden sowie mit einer Bevölkerung, die zur Hälfte unter 15 Jahren alt ist, gibt es weiterhin Gründe für viele Kinder, aus ihren häuslichen Verhältnissen zu fliehen. Durch diese Veränderung entstand für die Fondation Stamm, die Notwendigkeit, das „Centre Garuka“ anders zu belegen und das „Centre de Transit“ zu eröffnen. In diesen beiden Kinderheimen werden nun bereits Kleinkinder, Mädchen und Jungen, aufgenommen. Durch die Nähe von Muyinga zur Grenze von Tansania sind weitere Probleme entstanden. Verena Stamm schreibt uns:

„Die Straßenkinder sind noch da, aber es gibt jetzt ein viel eiligeres Problem mit dem Kinderhandel. Wir sind nah zu der  tansanischen Grenze, und es gehen viele sehr junge Mädchen und auch Jungen nach Tansania, um dort eine Arbeit zu bekommen. Einmal dort angekommen, werden sie ausgebeutet und bekommen nichts für die getane Arbeit, wofür sie auch viel zu jung sind. Wir haben deswegen das neue Heim aufgemacht, und ein weiteres im Süden des Landes auch nahe zu Tansania. Eure Hilfe ist dort sehr herzlich willkommen, denn die Kinder, die wir aufgenommen haben, sind sehr jung und wir versuchen, die Eltern ausfindig zu machen.“

Auch die Fondation Stamm hat sich im Laufe der letzten fünfzehn Jahre verändert. Durch die Unterstützung des Vereins  Burundikids aus Köln und aus der Schweiz sind Schulen, Ausbildungszentren, ein Krankenhaus, Naturschutzprojekte und Heime für verschiedene Gruppen (z.B. Mutter-Kind-Zentren, Heime für Albinos, Kinderheime etc.) entstanden. Weit über hundert burundische Mitarbeiter:innen können durch ihren Arbeitsplatz bei der Fondation Stamm sich und ihre Familien ernähren.

Die Projekte in Muyinga Stadt und in dem Dorf Ruganirwa (Muyinga Umland) werden ausschließlich durch die Spenden  aus Kleve finanziert. Ohne unsere Spenden wäre dieser Standort, auf einem hügeligen Hochplateau, nahe zur Grenze nach Tansania und weit weg von der burundischen Hauptstadt, bereits aufgegeben worden. Wenn von den Spenden aus Kleve, nach der Versorgung der beiden Kinderheime und der Schule in Ruganirwa, noch finanzielle Mittel übrig sind, wird anteilig auch die Ausbildungsstätte mit Internat in Buhinyuza bedacht. An dieser Schule beendeten nun die ersten jungen Erwachsenen aus der Region Muyinga ihre Ausbildung für den Landwirtschafts- und Veterinärbereich. Verena Stamm überreichte ihnen ihre Diplome. (siehe Foto!)

Zu den Menschen, die durch unsere Spenden einen Arbeitsplatz und somit eine Existenzgrundlage erhalten, gehören auch der Lehrer in Ruganirwa und die Ausbilderin, die an der dortigen Schule Erwachsenen und Jugendlichen das Nähen beibringt. Und die Vorschüler:innen profitieren von der Verbindung mit der Näher:innenausbildung dadurch, dass sie neue Kleidung erhalten.

Verena Stamm sendet uns einen herzlichen Dank und wünscht uns ein hoffentlich friedlicheres Jahr 2023.

Im Juli erhält die Fondation Stamm unsere nächste Überweisung. Die Höhe ist abhängig von der Summe, die Ihre Spenden und Kollekten ergeben. Im Januar konnten wir 11.000 € überweisen. Das Geld kommt ohne zusätzliche Kosten bei Verena Stamm an und wird ausschließlich zur Finanzierung der Projekte in Muyinga genutzt.

Beate Ihle-Fischer

 


 

Diakonieprojekt Straßenkinder Burundi - Ruganirwa

Bericht aus Burundi September 2022

Von den Kindern in der Vorschule in Ruganirwa, einem Dorf der Batwa, ist an dieser Stelle schon hin und wieder berichtet worden. Aber wer sind die Batwa und warum engagiert sich die Fondation Stamm im Besonderen bei ihnen?
Die Bewohner des Dorfes Ruganirwa gehören zu einem der wenigen noch existierenden Pygmäen-Stämme. Uns in Europa ist über Pygmäen besonders bekannt, dass sie eine sehr kleine Gestalt haben. Sie lebten in Wäldern als Jäger und Sammler, als es noch möglich war und bevor diese gerodet wurden, die Erosion einsetzte oder die Wälder unter Naturschutz gestellt wurden.
In Burundi sind sie eine sehr kleine Bevölkerungsgruppe. Da sie versuchen, ihre traditionellen Lebensformen aufrecht zu erhalten, sind sie weitgehend mittellos und von den Bildungssystemen ausgeschlossen. Die Hütten der Batwadörfer sind aus Naturmaterialien in einer Igluform gebaut. Zentrale Wasserstellen sind nicht vorhanden, ebenso wenig eine Versorgung mit Strom.
Eine traditionelle Möglichkeit Verkaufs- oder Tauschwaren herzustellen, ist das Töpfern von groben Gefäßen aus Tonerde. Aber dafür ist kaum noch ein Markt vorhanden.
Die Fondation Stamm unterstützt das Dorf Ruganirwa, indem sie dort, in einem wetterfesten Steingebäude, Vorschulkinder unterrichtet und dafür sorgt, dass diese wenigstens einmal täglich eine Mahlzeit erhalten. Der Kontakt mit Schulbildung im eigenen Dorf und die Aussicht auf regelmäßige Ernährung auch in der Folge, veranlasst die Batwaeltern, ihre Kinder auch nach der Vorschulzeit in eine staatliche Schule im Nachbardorf zu schicken.
Die Fondation Stamm bietet in dem Schulgebäude zudem regelmäßig eine Schneider:innen-Ausbildung an und von Zeit zu Zeit auch Ausbildungen im Bereich Holz und Kochen. Die Kinder in der Vorschule profitieren von den Ausbildungsbereichen durch neue einheitliche Schulkleidung und durch individuelle Schulmöbel.

Um weiterhin die Kinder im Batwadorf Ruganirwa, einem der Hügel im Umland von Muyinga, sowie die Kinder in den Heimen in Muyinga/ Stadt unterstützen zu können, benötigen wir Ihre Spenden.

Evangelische Kirchengemeinde Kleve
Sparkasse Rhein/Maas
IBAN: DE98 3245 0000 0000 1041 25
BIC: WELADED 1KLE
Kennwort: Burundi

Ihre Extraspende können Sie auch gekennzeichnet in die Kollekte geben. Auf Wunsch erhalten Sie eine Spendenquittung.
Von einer weiteren Möglichkeit der Unterstützung wurde bereits von einigen Gemeindegliedern Gebrauch gemacht. Sie ließen sich bei persönlichen Festtagen, wie runde Geburtstage oder Ehejubiläen, von ihren Gästen mit einer Spende für Burundi beschenken. Eine Idee auch für Sie?!

Beate Ihle-Fischer

Download Flyer "Projekt Straßenkinder Burundi" (August 2022)

Diakonieprojekt Straßenkinder Burundi, Mai 2022

Besuchende in Deutschland

Wenn Sie diesen Artikel lesen, sind Sie ihnen vielleicht zuvor begegnet, Nadège Horimbere und Igor Mugisha. Die Verantwortliche für die Kommunikation in die Öffentlichkeit und der Verantwortliche für die Finanzen der Fondation Stamm haben Deutschland bereist und vielen Projektpartner:innen über die aktuelle Situation in Burundi und der Fondation Stamm berichtet. So auch hier bei uns am 8. Mai. Als wir vor 15 Jahren unsere Unterstützung für das „Centre Garuka“ begannen, organisierte Verena Stamm die Arbeit ihrer Stiftung noch vollständig allein. Unterstützung aus Deutschland erhielt sie über den Kölner Verein Burundikids. Der Verein gründete sich mit dem Vereinszweck der Unterstützung der Fondation Stamm. Gemeinsam haben die Stiftung und der Verein in den vergangenen 20 Jahren in Burundi Schulen , Krankenhäuser, Ausbildungsstätten und Heime aufgebaut sowie Kleinprojekte unterstützt und Hilfe in aktuellen Notlagen geleistet. Mittlerweile arbeitet mit Verena Stamm ein kompetentes Team aus burundischen Mitarbeiter:innen. Die Arbeit der Fondation Stamm hat sich in den 25 Jahren ihres Bestehens gewandelt und immer wieder den Notwendigkeiten der in Armut lebenden Bevölkerung angepasst.

Ein Geflüchteter aus Burundi, der in unserer Gemeinde mitarbeitete, machte uns auf die Straßenkinder in Muyinga, einem Hochplateau im Osten von Burundi, aufmerksam. Auch unsere Hilfe hat sich erweitert. Neben dem „Centre Garuka“, bei seiner Entstehung ein Heim für Straßenkinder (heute eher Jungen in misslichen Lagen wie Gewalt und Hunger in der Familie), senden wir unsere Spenden auch an das neue „Centre de Transit“. Dort werden Jungen und Mädchen aus schwierigen Lebenssituationen auf die Rückkehr in ihre Familien vorbereitet. In Ruganirwa (Umland von Muyinga), einem Dorf der Batwa (Pygmäenvolk), wird durch unsere Spenden eine Vorschule mit angeschlossener Ausbildungsmöglichkeit für die Eltern finanziert. 2017 sandten wir aus Kleve eine Anschubfinanzierung für eine Landwirtschaftsschule (ETAB) mit angeschlossenem Internat nach Buhinyuza (Muyinga Umland). Wenn unsere Spende dafür ausreicht, fließen auch dort noch Anteile hinein.

All diese Projekte, die den Menschen den Zugang zu Bildung und Teilhabe an der selbstverantwortlichen Zukunftsgestaltung ihres Landes ermöglichen, würden ohne unsere Unterstützung nicht weiterhin bestehen können.

Beate Ihle-Fischer

Die Kinder und Jugendlichen in Muyinga können Sie auch weiterhin unterstützen mit einer Spende auf das folgende Konto:

Evangelische Kirchengemeinde Kleve
Sparkasse Rhein/Maas
IBAN: DE98 3245 0000 0000 1041 25
BIC: WELADED 1KLE
Kennwort: Burundi

Ihre Extraspende können Sie auch gekennzeichnet in die Kollekte geben. Auf Wunsch erhalten Sie eine Spendenquittung.

Von einer weiteren Möglichkeit der Unterstützung wurde bereits von einigen Gemeindegliedern Gebrauch gemacht. Sie ließen sich bei persönlichen Festtagen, wie runde Geburtstage oder Ehejubiläen, von ihren Gästen mit einer Spende für Burundi beschenken. Eine Idee auch für Sie?!

Diakonieprojekt Straßenkinder Burundi

Bericht aus Burundi Januar 2022

Verena Stamm sendet der Gemeinde gute Wünsche für das Jahr 2022 (auf Französisch, siehe Foto).


Brüder……

hatte ich bereits im letzten Artikel vorgestellt. Geschwister können sich den emotionalen Halt und das Zugehörigkeitsgefühl geben, zu dem die Mütter und Väter in Burundi oft nicht mehr fähig sind.

Im Falle von Pascal, Don de Dieu und Clovis war dieser Halt besonders nötig. Nach dem Tod beider Eltern wurde der älteste Bruder Pascal im Alter von 9 Jahren Familienvorstand und versorgte sich und seine beiden kleineren Brüder. Als die Fondation Stamm durch die Kommune auf die drei Brüder aufmerksam wurde, lebten diese in einer zerfallenen Strohhütte. Der inzwischen achtjährige Clovis war nicht mehr in der Lage, sich auf den Beinen zu halten. Nach dem Einzug im „Centre Garuka“ benötigte er eine längere Zeit lang eine spezielle Diät, um die Unterernährung zu verarbeiten. Mittlerweile geht es ihm genauso gut wie den anderen Heimbewohnern. Der nun zehnjährige Don de Dieu bemerkte, dass Pascal nicht in der Lage war, alle drei zu versorgen, und arbeitete eine Zeit lang bei einem Bauern in der Nachbarschaft, um dort für etwas Geld die Kühe zu hüten. Keiner der Brüder ging jemals zur Schule, da sie dafür keine finanziellen Mittel und auch keinerlei Unterstützung hatten. Seit April werden die Drei nun von der Fondation Stamm betreut und seit diesem Schuljahr haben alle mit der Schule begonnen.

 

Dieses Jahr sind sie, wie gewohnt zwischen Weihnachten und Neujahr, gezählt worden, die Spendenwürfel. Sie ergaben die Summe von 1785 € für die Jahre 2021 und 2020. Vielen Dank allen Spendern, die die Würfel gefüllt oder auf das Konto eingezahlt haben.

Beate Ihle-Fischer


 

Bericht aus Burundi April 2021

Zum Bericht von Beate Ihle-Fischer! (Zum Herunterladen)

Hilfe für die Eltern ist Hilfe für die Kinder!

Oktober 2020. Der aktuelle Welthungerindex bestätigt es erneut- Burundi ist eines der Länder der Welt, in dem die meisten Menschen hungern. Unterernährung, Kindersterblichkeit, Wachstumsverzögerung und Auszehrung bei Kindern werden analysiert. In Burundi ist selbst die vollständige Sammlung dieser Daten, auf Grund der schwierigen politischen und sozialen Lage, für die Welthungerhilfe nicht vollständig möglich. Zu der Bevölkerungsgruppe, die selbst innerhalb Burundis noch weniger haben, gehören die Batwa in Ruganirwa im Hochland von Muyinga. Der Pygmäenstamm gehört zu einer ethnischen Minderheit, die in igluartigen Strohhütten lebt, deren Lebensraum durch Umwelteinflüsse zerstört wurde und deren Haupteinnamequelle, die Produktion von Haushaltsgefäßen aus grobem Ton, nicht mehr benötigt wird. Bildung für die Kinder ist den Eltern, in ihrer Situation, nicht wichtig. Seit einigen Jahren unterstützen wir nun als einziger Träger finanziell, die Vorschule, die die Fondation Stamm dort in einem Steinhaus betreibt. Die Kinder werden durch ihren Lehrer darauf vorbereitet im Anschluss an die Vorschulzeit in ihrem eigenen Dorf, gemeinsam mit den Kindern der Region, die Grundschule zu besuchen. Eine NäherInnenausbildung findet im Umfeld des Gebäudes statt und versorgt die Kinder mit Kleidung für den Schulalltag (ist oft aber auch die einzige Kleidung der Kinder). Auch für eine tägliche Mahlzeit war gesorgt, indem die Kinder mittags gemeinsam mit ihrem Lehrer zu einer, von einer Hilfsorganisation an der Grundschule betriebenen, Mensa gelaufen sind.

Bedingt durch die Coronapandemie existiert diese Mensa nun nicht mehr. Einige der Batwafamilien sahen dann auch keinen Grund mehr ihre Kinder zur Vor- oder Grundschule zu schicken. Um den Kindern Bildung zu ermöglichen, hat die Fondation Stamm nun einige Angebote für die Eltern eingerichtet. Den Müttern und Vätern werden Kenntnisse vermitteln, um danach damit eine Erwerbstätigkeit zu finden und von denen die Kinder bereits direkt profitieren.

So erlernen nun einige Eltern und Dorfbewohner die Zubereitung von Teigtaschen, oder das Schreinern einfacher Möbelstücke, und Einige stellen Ziegelsteine für den Bau fester Behausungen her. Es gibt also wieder eine regelmäßige Mahlzeit für die Schülerinnen und Schüler der Vorschule und auch die Bänke im Klassenraum sind gegen bunt lackierte Stühlchen ausgetauscht worden. Zudem hat das Gebäude einen betonierten Boden erhalten.

Die Fondation Stamm konnte auch den SchülerInnen, die aus der Dorfgemeinschaft die Grundschule besuchen, Hefte sowie weiteres Schulmaterial zur Verfügung stellen, um damit deren Motivation zu stärken und den Geldbeutel der Eltern zu entlasten.

In diesem Schuljahr besuchen 61 Kinder die dorfeigene Vorschule, davon auch einige Kinder, die nicht zu den Batwa gehören.

Im Centre Garuka in Muyinga/Stadt nimmt für die Heimbewohner Alles seinen gewohnten Lauf. Nur das häufigere Hände waschen ist hinzugekommen.

In Buhinyuza an der ETAB werden in diesem Schuljahr bereits 86 Schülerinnen und Schüler in Agrarwirtschaft und Tierheilkunde unterrichtet, darunter 26 Mädchen. Im Internat bleiben während der Woche 40 Jugendliche.

Für all diese Projekte sammeln wir auch weiterhin Geld. Die Vorschule in Ruganirwa und das Straßenkinderheim in Muyinga würde es ohne die Unterstützung unserer Kirchengemeinde nicht geben. Spenden sammeln fällt in diesen Zeiten schwerer als sonst. Die Kollekten sind geringer, da die normalen und die besonderen Gottesdienste ausfallen oder viel geringer besucht sind. Private Feierende, die Burundi bedenken gibt es derzeit auch nicht und auch die besonderen Veranstaltungen, die Burundi sonst zum Spendenzweck hatten –z. B. Sponsorenläufe- finden nicht statt.

Wir werden ab Mitte November wieder die Spendenwürfel in den Kirchen verteilen. Lassen Sie sich durch den Würfel anregen, nicht nur ihr überschüssiges Kleingeld darin zu sammeln, sondern auch eine Spende auf unser Konto zu überweisen. Die Spenden kommen ohne Abzüge direkt bei der Fondation Stamm an. Verena Stamm und ihre Mitarbeitenden lassen Sie dann den beschrieben Projekten in Muyinga Stadt und Umland zugutekommen.

Ihre Spenden senden Sie bitte auf das Konto:

 

Evangelische Kirchengemeinde Kleve

Sparkasse Rhein/Maas

IBAN: DE98 3245 0000 0000 1041 25

BIC: WELADED1KLE

Kennwort: Burundi

 

Ihre Extraspende können Sie auch gekennzeichnet in die Kollekte geben. Auf Wunsch erhalten Sie eine Spendenquittung.Von einer weiteren Möglichkeit der Unterstützung wurde bereits von einigen Gemeindegliedern Gebrauch gemacht. Sie ließen sich bei persönlichen Festtagen, wie runde Geburtstage oder Ehejubiläen, von ihren Gästen mit einer Spende für Burundi beschenken. Eine Idee auch für Sie, selbst in Zeiten, in denen die Feste kleiner ausfallen?!

 

Beate Ihle- Fischer

Corona? Anderes überwiegt!

Sommer 2020. Ein ungewöhnliches Schuljahr ist auch in Muyinga und Umgebung zu Ende gegangen. Wenn dieser Gemeindebrief erscheint, sind die Heimbewohner des Centre Garuka noch in ihren Ferien, bei Angehörigen oder im Heim, die kleinen Schülerinnen und Schüler der Vorschule bei den Batwa in Ruganirwa sehen ihre Schule nur von außen und die Lernenden der Landwirtschaftsschule in Buhinyuza (ETAB) unterstützen zuhause ihre Angehörigen bei der Landarbeit.

Für die meisten Menschen in Burundi ist das Leben mit dem Coronavirus nicht das vordergründige Problem, aber in Ruganirwa hat es doch große Auswirkungen auf die Kinder. Durch die Schließung der Grenzen und die Zurückhaltung bei Reisen in die Provinz konnte die Hilfsorganisation, bei der die Kindergartenkinder mittags ein Essen bekamen, nicht mehr liefern und kochen. Da diese Küche für die Grundschule der Region zuständig ist, bekamen auch die dortigen Grundschüler*innen (einige davon aus dem Batwadorf) keine Mahlzeit. Für etliche der Eltern, die es immer noch von der Notwendigkeit von Bildung zu überzeugen gilt, war damit der Grund, ihre Kinder in die Schule zu lassen, hinfällig. Verena Stamm plant für das neue Schuljahr einigen der Batwafrauen das Kochen für Gruppen beizubringen und den Vorschulkindern wenigstens einen warmen Brei täglich zukommen zu lassen.

Durch die immer wieder kehrenden starken Regenfälle und Überflutungen im Land sind zehntausende Menschen obdachlos geworden und leben in Lagern. Auch Mitarbeiter*innen der Fondation Stamm in Bujumbura sind davon betroffen und in deren Einrichtungen untergekommen. Am Schulgebäude in Ruganirwa ist das hölzerne Vordach abgebrochen, so d ass die Näherin Joselyne die Ausbildung nun unter freiem Himmel oder in der Ferienzeit, in der Schule fortführt. Eigentlich sollte diese Ausbildung eine Möglichkeit zum Broterwerb für erwachsene Batwa bieten, aber nun sind auch zwei Kinder dabei, die auf Grund ihrer Armut nicht mehr die Schule besuchen konnten. Die Ausbildung zur Näherin ist im Dorf und kostenlos. Um gelegentlich ein wenig Geld zu verdienen, gehen die Kinder Anitha und Innocent tageweise in Fabriken, z.B. für die Herstellung von Ziegeln.

Die Jungen im Centre Garuka sind im Heim durch die Fondation Stamm gut versorgt. Der Kleinste (Don Promis) amüsiert sich, seine Mitbewohner und die Mitarbeitenden mit fröhlichem Spiel, während die anderen Bewohner den Koch Eddy, den Gärtner Vianney und die anderen Mitarbeiter*innen in ihrer Arbeit und beim Grundreinemachen des Hauses unterstützen.

So wie in allen Häusern der Fondation Stamm stehen am Eingang der Gebäude Wasserkanister mit Auslauf und Seife zur Verfügung, um die Handhygiene zu gewährleisten. Näher*innen der Fondation Stamm haben Stoffmasken genäht, da diese in Burundi kostengünstig nicht zur Verfügung standen. Weitergehende Schutzmaßnahmen gegen Covid 19 werden hauptsächlich von ausländischen Organisationen eingehalten. Nach den Wahlen und dem plötzlichen Tod des Nochamtsinhabers, gibt es nun vorzeitig einen neuen Staatspräsidenten der bislang regierenden Partei, Gouverneure und Verwalter wurden ausgewechselt und die Staatsmacht setzt Regeln gegen Korruption und falschen Journalismus durch. Oft sind davon jedoch Oppositionelle betroffen. Für die einfache Bevölkerung bleiben weiterhin die Armut, einfach zu bekämpfende Krankheiten wie Malaria (bei denen die Medikamente den Menschen zu teuer sind) und Unwetter mit ihren Folgen das größte Problem.

Die Sonderzahlung der Gemeinde über 2500€ und unsere halbjährliche Zahlung für den Unterhalt des Centre Garuka und der Schule in Ruganirwa sind abgeschickt. Wenn dieser Gemeindebrief erscheint, denken wir schon wieder an den Unterhalt, der im Januar 2021 versandt wird. In diese Zeiten fällt es bislang viel schwerer, Geld als Spenden und Kollekten zu sammeln. Aber

und Kollekten zu sammeln. Aber diese beiden Projekte in Muyinga leben nur von dem Geld, das unsere Gemeinde dorthin sendet. Seit über 12 Jahren gelingt uns dies in ausreichendem Maß und ich bin zuversichtlich, dass wir es auch zu Coronazeiten hinbekommen!

Wenn Sie spenden möchten, tun Sie dies bitte auf das Konto:

 

Evangelische Kirchengemeinde Kleve

Sparkasse Kleve

IBAN: DE98 3245 0000 0000 1041 25

BIC: WELADED 1KLE

Kennwort: Burundi

 

Ihre Extraspende können Sie auch gekennzeichnet in die Kollekte geben. Auf Wunsch erhalten Sie eine Spendenquittung.

Von einer weiteren Möglichkeit der Unterstützung wurde bereits von einigen Gemeindegliedern Gebrauch gemacht. Sie ließen sich bei persönlichen Festtagen, wie runde Geburtstage oder Ehejubiläen, von ihren Gästen mit einer Spende für Burundi beschenken. Eine Idee auch für Sie, selbst in Zeiten, in denen die Feste kleiner ausfallen?!

Beate Ihle- Fischer

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Extraspende für Burundi

Aufruf:

Extraspende für Burundi zu Zeiten der Coronapandemie

Bitte spenden Sie zusätzlich für Hilfen in Burundi!


Evangelische Kirchengemeinde Kleve
Sparkasse Kleve
IBAN: DE98 3245 0000 0000 1041 25
BIC: WELADED 1KLE
Kennwort: Burundi Corona


Die Gemeinde sendet zeitnah eine Sonderspende an die Fondation Stamm, zur Unterstützung für deren Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Pandemie in Burundi und zur Linderung der dadurch entstehenden zusätzlichen Not.

Noch ist Covid 19 in Burundi nicht offiziell angekommen. Die Regierung hat Vorkehrungen der Hygiene getroffen und lässt das öffentliche Leben teilweise stillstehen. Gleichzeitig aber holt die Regierung burundische Flüchtlinge aus Tansania zurück ins Land. Dies soll für die kommenden Wahlen im Mai wirksam sein. Die dortigen Helfer arbeiten ohne jede Schutzausrüstung, obwohl in Tansania bereits Covid-19-Fälle bekannt sind. Sowohl Corona-Tests als auch Beatmungsplätze in Krankenhäusern sind kaum vorhanden. Im Kongo in der Grenzregion zu Burundi gibt es auch zusätzlich Ebolafälle. Human Rights Watch fordert die burundische Regierung auf die Pandemie nicht herunterzuspielen.

Quelle : www.sosmediasburundi.org 31.03.2020

 

Verena Stamm schrieb uns schon am 21.03.2020:

Wir lesen täglich, wenn nicht sogar stündlich, wie es in Deutschland und in der ganzen Welt mit dem Corona-Virus abläuft. Man liest über Ausgangsbeschränkungen, geschlossene Schulen, und jetzt hat es auch die Kanzlerin erwischt.

Hier ist die Devise: „Wir schaffen das», haha. Sie haben zwar ein paar Maßnahmen getroffen. Z.B. jeder Reisende muss erst in das Hotel Source du Nil zur 14tägigen Quarantäne. Diese Woche gibt es keine Flüge. Es wird gefordert die Hygienevorschriften zu respektieren. Aber sonst läuft hier noch alles wie gehabt. Die Schulen sind geöffnet. Glücklicherweise, denn zurzeit gibt es Klausuren und bald Zeugnisse vor den Osterferien. Der Gottesdienst läuft ganz normal und Geschäfte, Restaurants usw. sind geöffnet.

Allerdings bereite ich mich darauf vor. Erstens haben wir für unsere kleine Klinik einen guten Vorrat an Medikamenten angelegt. Viele kaufen schon Masken und Schutzhandschuhe und ein Mangel macht sich bemerkbar. Ich werde auch einen Lebensmittelvorrat für die Heime anschaffen.

Von Nadege bekommst du dieser Tage Berichte mit Fotos aus Muyinga. Ich hatte Nadege mit Pascal und weitere Mitarbeiter hingeschickt um zu sehen, wie es dort läuft. Vor allem die Schule ist wichtig in Hinsicht auf den Kontakt mit eurer Schule. Auch der Kindergarten der Pygmäen scheint gut zu laufen.

Probleme gibt es in Burundi genug. Wenn uns auch das Corona Virus bis jetzt in Ruhe gelassen hat, sind die Menschen doch sehr arm. Auf dem Lande ist das besonders schlimm. Überall sehen wir die mangelernährten Kinder. In den Städten ist die Arbeitslosigkeit der jungen Menschen ein riesiges Problem. Es soll ja am 20. Mai Wahlen geben, und alle hoffen auf einen Wechsel.

Beate Ihle- Fischer